mobilität
gemeinsam gestalten.

8. Mai 2023: Ondemand-Verkehr im ÖPNV: Aktueller Sachstand und Bericht aus den Kongressen

Da sich viele von Euch für das Thema interessieren, findet Ihr hier eine Zusammenfassung der Seminare über Ondemand-Verkehre, die zum einen von Breidenbach und Frost sowie vom VDV zur Multimodalität organisiert wurde. Spoiler: Der Besuch hat sich sehr gelohnt, es gab viele Informationen über unsere neuen Verkehrsformen und meiner Meinung nach hat sich vor allem herausgebildet, dass wir noch viel mehr an der Integration und Vernetzung arbeiten müssen. Sowohl betrieblich als auch softwaretechnisch, damit die Fahrgäste die Verkehre wesentlich mehr nutzen und sie ihre Rolle im Angebot der Verkehrsunternehmen auch wirklich erfüllen können. Wieso komme ich darauf, dies hier im Detail:

Clever Shuttle:

Das Forum des VDV wurde durch die Insolvenz von Clever Shuttle überschattet. Viele fragten sich, wie denn nun kompetente Fahrdienstleister für die Ondemand-Verkehre gefunden werden sollen, wenn es nicht der Taxidienstleister vor Ort sein soll. Auch die Rolle der Deutschen Bahn in diesem Themenkomplex wurde durchaus kritisch hinterfragt. Hier wird es in jedem Fall spannend bleiben, wie sich der Markt weiterhin entwickelt. In jedem Fall zeigt es, dass ein eigenwirtschaftlicher Fahrdienst immer noch eine immense Herausforderung darstellt. Hier müssen erst noch vernünftige Konzepte gefunden werden, bevor wir auf das autonome Fahren wirklich einschwenken.

Auslastung und Anwendungsfälle

Es wurden verschiedenste Ondemand-Projekte vorgestellt, unterschiedlich Ansätze, aus Österreich und Deutschland. Wundersamerweise waren einige Zahlen und Fakten für alle Fahrgebiete gleich:

  • Die Auslastung der Fahrzeuge war bei allen ähnlich. 3-4 Fahrten pro Stunde und Fahrzeug, Poolingquote irgendwo um die 30-40%, bzw. 1,2-1,7 Personen pro Fahrt. Auffällig war an dieser Stelle, dass fahrplangebundene klassische Bedarfsverkehre bessere Poolingquoten erzielen konnten als fahrplanungebundene Ondemand-Verkehre. Dies ist in der Natur der Sache begründet, da wir festgelegte Fahrzeiten und -strecken haben im klassischen Bedarfsverkehr.
  • Die Anwendungsfälle waren zu Projektbeginn nicht sauber definiert. Dies führte dazu, dass in vielen Fällen Fahrgäste aus dem ÖPNV in die Ondemand-Fahrzeuge umgestiegen sind, jedoch kaum Autofahrer.
  • Die Fahrschein-Tarife waren sehr unterschiedlich, haben jedoch im Prinzip keine Lenkungswirkung erzielt. Egal ob man ein Anreizsystem geschaffen hat, einen Zuschlag für den Shuttle oder die Gäste einfach zum ÖPNV-Tarif gefahren sind, eine Lenkungswirkung war erst einmal (auch aufgrund der relativ geringen Fahrgastzahlen) nicht erkennbar.

Zusammenarbeit Softwaredienstleister

Immer wieder klang durch, dass es auf Seiten der Softwaredienstleister inzwischen ein sehr fähiges Standardprodukt gibt, darüber hinaus jedoch Anpassungen schwer durchsetzbar sind. Dies ist etwas, was ich persönlich in jedem Projekt gegenüber dem Auftraggeber ebenfalls adressiere, und diesem Fakt muss man sich bewusst sein. Das man eine klare Produktstrategie hat, mag für den Anbieter sehr hilfreich sein und bringt uns ein preisgünstiges Produkt. Jedoch führt dies unweigerlich dazu, dass die Ondemand-Software ein Standalone-Produkt bleibt und sich nur schwer in die Fahrgastinformations- und Ticketingsysteme der Verkehrsunternehmen integrieren lässt.

Integration in weitere Softwaresysteme: Beispiel SWCAR und Switchh

Sehr interessant wurde es, wenn ein Verkehrsunternehmen von den Standardprodukten der Ondemand-Softwaredienstleister abweichen und eigene Integrationen vorantreiben möchte. So gab es das Beispiel der Stadtwerke Krefeld, die ihre SWCAR-Lösung in die stadtwerkeigene App integriert haben. Der Umfang derartiger Integrationen darf nicht unterschätzt werden und war nur möglich, da es hier intern genügend Ressourcen für die Umsetzung gab.

Ein weiteres Beispiel dazu war die bekannte Switchh-App aus Hamburg, an der verschiedenste Softwaredienstleister, Verkehrsunternehmen und eben auch ein großer Teil der Softwareabteilung der Hamburger Hochbahn beteiligt ist. Hier wird eine hohe zweistellige Zahl an Softwareentwicklern nur für diese App benötigt!

An diesem Punkt ist meiner Meinung nach in Zukunft der größte Hebel zu finden, wenn wir die Effizienz der Ondemand-Verkehre steigern möchten. Wir müssen unbedingt die Verkehre in die ÖPNV-Auskunftssysteme sinnvoll einbinden und so eine intermodale Wegekette dem Fahrgast anbieten, die dieser sofort buchen kann. Nur so sind wirkliche Steigerungen der Verkehrszahlen zu erwarten.

Fahrzeuge

Bei den Fahrzeugen scheint sich zwischenzeitlich der elektrisch angetriebene Mercedes Vito durchgesetzt zu haben. Bei den LEVC-Modellen, die wesentlich mehr auffallen, ist von vielen Problemen in Wartung und Ersatzteilversorgung berichtet worden.

Wie geht’s weiter?

Die Pilotprojekte laufen, wir haben sehr gute Software, gute Fahrzeuge, die Fahrgastzahlen sind noch nicht so wie erwartet, die Bekanntheit könnte besser sein.

Die Positionen, an denen gearbeitet werden muss, sind wohl deutlich geworden. Wir benötigen eine bessere Integration der Verkehre, wir müssen den verkehrlichen Mehrwert noch besser herausarbeiten und uns darauf konzentrieren die Shuttle dort einzusetzen, wo sie wirkliche Einsparungen und Verbesserungen erbringen können.

Denn eines ist deutlich geworden: Die Ondemand-Shuttle sind die Vorbereitung für all die Technologien, die noch in Zukunft kommen werden, sei es autonomes fahren, seien es neue Taxi-Dienste oder neuartige Antriebstechnologien. Nur wer hier in zukunftsfähige Technologien investiert, wird auch weiterhin eine tragende Rolle im Verkehrsmix spielen können.

13.02.2023: Berlin-Wahl 2023 aus verkehrspolitischer Sicht, oder: Weshalb haben wir die Außenbezirke verloren?

Normalerweise schreibe ich an dieser Stelle nichts zum Thema Verkehrspolitik, da es nicht mein eigentliches Themengebiet betrifft. Bei dieser Wahl möchte ich jedoch eine Ausnahme machen, da ich zum einen mehrere Jahre versucht (…) habe mich hier politisch einzubringen und zum anderen diese Wahl gerade in der Verkehrspolitik einige eklatante Probleme deutlich gemacht hat. Daher bezieht sich dieser Post einzig und allein auf das Thema Verkehrspolitik in Berlin. Und wer auch immer bereits jetzt die Augen verdreht, ja, ich gebe ihm Recht. Hier wurden unzählige Dinge in den letzten Jahrzehnten falsch oder erst gar nicht gemacht. Aber gerade deshalb kann dies ein gutes Beispiel dafür sein, wie man es besser machen kann.

So ist das Ergebnis ein eindeutiges Votum des Wählers. Während in der Innenstadt mehrheitlich grün gewählt wurde, sind die Außenbezirke tiefschwarz. Woran liegt dies? Während sich in den letzten Jahren die Diskussion um Verkehrsprojekte vor allem in der Innenstadt gedreht hat (Friedrichstraße, M10-Verlängerung Turmstraße, Kiezblocks, Fußgängerprojekte, Radverkehrsnetz, E-Scooter, etc…), wurden Projekte in den Außenbezirken notorisch auf die lange Bank geschoben. In den Stadtteilen, wie in Spandau-Wasserstadt, sind riesige Neubaugebiete ohne adäquate Nahverkehrsanbindung entstanden. Straßenbahnreaktivierungen, die relativ simpel wären, werden seit Jahrzehnten diskutiert, passieren tut nichts. Stattdessen wurde diskutiert, ob man nicht mit einer U-Bahnverlängerung lieber den Flughafen anbindet. Was die Wähler davon halten, kann man sehr gut an der Karte ablesen.

Die Lebensrealität in den Außenbezirken ist eine andere. Hier ist der ÖPNV ganz anders strukturiert oder um es deutlich zu sagen: Komplett vernachlässigt. Bezirke in der Größe von deutschen Großstädten verfügen über keinen (oder kaum) schienengebundenen  ÖPNV. Keine Straßenbahn, U-Bahn nur dann, wenn sie in die Innenstadt führt und wenn man Glück hat eine S-Bahn mit demselben Ziel. Auf der anderen Seite lebt man in der City im ÖPNV-Luxus. Alle paar Meter eine U-Bahn, überall stehen E-Scooter, der Uber ist nicht weit. Hier wurde die letzte Neubaustrecke der U-Bahn eröffnet, in einem Gebiet wo Haltestellen geschlossen werden mussten, weil sie sonst zu nah an der einer anderen U-Bahn gelegen hätten.

Weshalb so gehandelt wurde, darüber kann man jetzt sehr viel spekulieren. Was jedoch deutlich werden soll, ist dass es so nicht weitergehen kann. Daraus können wir einige Handlungsfelder ableiten, die nicht nur in Berlin wichtig sind, sondern sicherlich in vielen Ballungsräumen mit Siedlungen in denen viele Pendler leben. Das, was hier im Großen passiert, ist auch in Dortmund und Umgebung (meiner alten Heimat) gelebte Realität.

Wenn wir nicht weiter die Außenbezirke abhängen wollen, müssen wir klar alle ÖPNV-Linien stärken. Es muss natürlich auch in einer Großsiedlung in Spandau-Wasserstadt möglich sein zu leben mit einer sehr guten ÖPNV-Anbindung, die einen schnell in die Metropole befördert. Also benötigt man hier schienengebundenen ÖPNV, der möglichst gleich gebaut wird, wenn die Siedlung angedacht wird. Dazu gehört auch den Menschen möglichst viele Anreize zu geben, um auf die Nutzung eines eigenen PKW zu verzichten. Dies bedeutet zudem, dass in der Siedlungsplanung darauf geachtet wird, dass die Nahversorgung gesichert ist, also Bäcker und Einkauf um die Ecke ist und nicht, wie in vielen dieser Gebiete, in große Einkaufszentren mit großen Parkplätzen.

Sicherlich ein sehr großer Faktor in der Wahl, war die Diskussion um die Nutzung des privaten PKW. Ja, wenn man in Berlin-Mitte wohnt (oder so wie ich in Charlottenburg), benötigt man keinen und kommt schnell auf den Gedanken, dass es doch unverantwortlich ist ein Auto zu besitzen, das doch so viel Platz verbraucht und Abgase produziert. Die Lebensrealität außerhalb des S-Bahn-Rings sieht jedoch anders aus und das hat man auch in Mitte zu akzeptieren. Hier wäre es geboten, die Umstellung auf emissionsfreie, private PKW voranzutreiben. Ich möchte an dieser Stelle nicht spekulieren, wie viele Ladesäulen es in den Außenbezirken gibt. Wenn ich jedoch sehe, dass mein Schwager mit seinem E-Auto im Ruhrgebiet mehrere Kilometer zu einer Schnellladesäule fährt, weil dort der Strom billiger ist, würde ich behaupten, dass wir unser Ziel bei weitem noch nicht erreicht haben.

Und was ist mit den Dingen, die wir so in der ÖPNV-Blase diskutieren, also E-Scooter, Ondemand-Verkehre, Carsharing? Diese spielen bisher in den Außenbezirken keine Rolle (so sorry). Die E-Scooter-Anbieter suchen sich die einträglichen Gebiete selbst aus, dasselbe gilt für Carsharing, die Nutzung von Ondemand-Angeboten ist eher als unterirdisch zu bezeichnen. Und ja, ich weiß, wovon ich rede, ich habe genügend Projekte betreut. Wenn wir diesen Angeboten einen wirklichen Nutzen beimessen möchten, dann müssen wir hier wesentlich mehr investieren. Dann muss es möglich sein, auch in Kladow (viel Spaß beim suchen auf der Karte) innerhalb weniger Minuten von einem emissionsfreien Shuttle abgeholt zu werden, der einen gemeinsam mit anderen Fahrgästen zum Bahnhof bringt. Dies würde bedeuten, dass wir wesentlich mehr Verkehr auf die Straße bringen müssen, als wir es bisher tun. Und wir müssen es verlässlich tun und nicht nur von Pilotprojekten sprechen. Nur dann werden wir die Chance haben, dass jemand sein Auto stehen lässt und im Zweifelsfall abschafft.

Ja, das hört sich alles nach sehr viel Arbeit an. Jedoch zeigt diese Wahl sehr genau, was passiert, wenn man sich nicht die Mühe macht auch diese Wähler abzuholen. Im wahrsten Sinne des Wortes…

16.01.2023: Jahresrückblick 2022

Es ist einmal mehr so weit, der Rückblick auf das Jahr 2022 steht an. Bereits zum sechsten Mal darf ich auf das jährliche Geschehen meines eigenen kleinen Unternehmens zurückblicken. Und ich muss sagen: Es hat sich wieder viel getan!

Wo fangen wir an: Beim Blick auf den Jahreskalender fällt erstmal auf, dass in den ersten drei Monaten kaum Termine außer Haus stattgefunden haben. Woran lag das noch? Achja… Corona hatte uns im Griff und erst nach und nach hat sich alles wieder normalisiert. Positiv erhalten ist für mich aus dieser Zeit, dass vieles inzwischen über Videokonferenzen abgehandelt wird, meiner Meinung nach eine der herausragenden Entwicklungen der Pandemiezeit. So ist für alle Beteiligten vieles einfacher geworden und die Entscheidungsprozesse in den Projekten wurden enorm verkürzt.

Inhaltlich hat sich unser Schwerpunkt bei der Managementberatung sowie der Beschaffung zu Softwarelösungen im ÖPNV gefestigt. Gefragt waren insbesondere Softwarelösungen zu Bedarfsverkehr/Ondemand, wo wir allein im letzten Jahr vier verschiedene Projekte betreuen durften. Aber auch die Weiterentwicklung von ITCS-Lösungen hat einen großen Raum eingenommen. Hier haben wir einen der führenden Anbieter bei der Weiterentwicklung seiner Produkte, insbesondere in Hinblick auf die Integration von emissionsfreien Fahrzeugen, begleiten dürfen. Die Beratung von Startups hat sich im Gegensatz dazu jedoch erheblich reduziert, also auch hier spiegelt sich der Trend der fehlenden Neugründungen wider.

Mit dem Thema Lichtsignalanlagen-Steuerung haben wir uns einem komplett neuen Themengebiet zugewandt. Bisher immer nur am Rand als ÖPNV-Bevorrechtigung bekannt, wird die alte analoge Technologie des r09-Telegramms nun auf das V2X-Verfahren umgestellt und so wird die Integration der LSA-Steuerung in zukunftsweisende Technologien vorangetrieben.

Unterwegs waren wir ebenfalls. Für uns alle am herausragendsten war sicherlich die Innotrans hier in Berlin, die wir ausgiebig nutzen konnten, um uns endlich mal wieder persönlich zu sehen und auszutauschen.

Was steht im nächsten Jahr an? Zum einen werden einige bereits bestehende Kooperationen fortgesetzt, vor allem das LSA-Thema wird uns noch umtreiben und ich werde mich in dem Zusammenhang noch oft bei Euch melden.

Mein Lieblingsthema Bedarfsverkehr wird weiterentwickelt. Hier werden wir uns im nächsten Jahr insbesondere darum kümmern, wie wir diese vernünftig in die bestehenden ÖPNV-Verkehre integrieren, um eine durchgehende Reisendeninformation zu erhalten. Dort war mir persönlich in der Vergangenheit zu viel Stückwerk, dass wir in Hinblick auf all das, was uns in Zukunft noch erwartet, nicht so lassen können. Und ansonsten freuen wir uns bei geminiptc auch auf alle neuen Projekte, die Ihr noch in petto habt. Was treibt euch um, was liegt auf dem Tisch, was muss noch dringend getan werden?

Ihr möchtet mehr über unsere Projekte und unser Vorgehen wissen? Dann freuen wir uns über Eure Mail, Anruf oder Besuch!

Ihr möchtet uns auch so einmal unverbindlich treffen? Dann bestehen hier Chancen:

21.-22. März, Berlin: DELFI-Konferenz: https://www.delfi.de/de/konferenz/

3.-5- Juli, Freiburg: ÖPNV-Zukunftskongress: https://www.zukunftsnetzwerk-oepnv.de/aktuelles/der-oepnv-zukunftskongres

12.12.2022: Differenzierte Bedienung im ÖPNV - Leseempfehlung!

Das Übersichtswerk „Differenzierte Bedienung im ÖPNV" ist jetzt im BEKA-Verlag erschienen und bietet meiner Meinung nach einen sehr guten Überblick über den aktuellen Stand bei den verschiedenen ÖPNV-Bedienungsformen. Da es in diesem Buch auch um viele Neue Mobilitätsformen geht, die wir bei geminiptc betreuen, möchte ich dazu ein paar Anmerkungen loswerden:

Vorab: Jedem, der einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Angebotsformen des ÖPNV benötigt und sich für praktische Umsetzungsbeispiele interessiert, sei dieses Buch als Informationsquelle wärmstens ans Herz gelegt. Man merkt direkt, wie detailliert hier recherchiert wurde und vor allem das Interesse daran lag, einen möglichst umfassenden Überblick herzustellen. Daher sei an dieser Stelle nur auf wenige Dinge hingewiesen, die mir wichtig sind, beziehungsweise aufgefallen sind:

„Teil 2: Angebotsformen der differenzierten Bedienung“

Dieser Teil war für mich sicherlich am wichtigsten. Hier wurden auf Grundlage der verschiedenen neuen Bedienungsformen, wie Ridepooling- oder Ridesharingverkehre noch einmal verbindliche Definitionen der Verkehrsformen festgelegt, bei denen ich mir wünschen würde, dass diese in Zukunft einheitlich verwendet werden.

Beim Thema „Tarif Linienbedarfsverkehre“ hatte ich mir ein wenig mehr inhaltlichen Umfang erhofft, weil hier wesentliche Richtungsentscheidungen getroffen werden müssen, um diese Verkehre tariflich auch für den Kunden einheitlich einzuordnen. Dort bin ich auf eine weitere Auflage gespannt, wenn Erfahrungen aus den aktuellen Projekten einfließen.

Der Fokus auf die originären ÖPNV-Bedienformen in den Beschreibungen ist sicherlich gut und richtig, dies führt jedoch dazu, dass alternative Mobilitätsformen eher schwach ausgeprägt sind, wie die aktuell allseits diskutierten E-Scooter. Dort könnte ich mir vorstellen, dass insbesondere Kommunen sich mehr Praxisinformationen wünschen würden.

Die Grafik Intermodal-Multimodal möchte ich jedem ans Herz legen! Insbesondere bei der aktuellen Diskussion rund um MaaS-Anwendungen kann diese Einordnung von außerordentlichem Nutzen sein, um zu definieren, welchen Funktionsumfang in Zukunft derartige Softwareanwendungen haben sollen.

Jeder, der mich kennt, wird sicherlich wissen, dass mich das Kapitel „3.5: Einsatz von IKT bei flexiblen Bedienungsformen“ besonders interessiert hat. Hier war ich ein wenig enttäuscht. Es bildet zwar sehr akkurat den technischen Stand der klassischen Anrufsammeltaxi-Verkehre ab, geht jedoch leider nicht auf die aktuellen Entwicklungen bei Linienbedarfsverkehren ein.

Sehr schön formuliert fand ich das Kapitel 3.6.1 Das Taxi- und Mietwagenunternehmen als Kooperationspartner des ÖPNV. Dies ist eine absolute Pflichtlektüre für die Kooperation mit Taxi- und Mietwagenunternehmern, bei dem ich aus persönlicher Erfahrung auch noch die zwischenmenschliche Komponente betonen möchte.

Besonders betonen möchte ich auch das Kapitel „4.1 Kommunikation auf die Bedürfnisse der Kunden zuschneiden“. Hier gibt es viele wertvolle Tipps aus der Praxis für die Praxis. Aus meiner Erfahrung heraus möchte ich auch die Leser dazu ermutigen, sich intensiv mit der Nutzung digitaler Kanäle auseinanderzusetzen. Denn auch wenn der Druck von Print immer noch gewünscht ist, kann jeder bei einem Blick auf seine Bildschirmzeit beim Smartphone schnell erkennen, wie wichtig der digitale Kommunikationskanal geworden ist. Und ja, auch bei unserer Zielgruppe.

Ein sehr schönes Praxisbeispiel bildet für mich daher auch das Kapitel „4.5 Die Marketingkampagne Rhesi der RSVG“. Hier kann man eine Blaupause finden, wie die Kommunikation eines modernen Linienbedarfsverkehrs stattfinden kann.

Und abschließend sei noch auf das Kapitel „5 Differenzierte Bedienkonzepte“ hingewiesen, das sehr gut zeigt, dass es nicht das eine ÖPNV-Lösungskonzept gibt, sondern man immer ganz individuell bei jedem Verkehrsgebiet schauen muss, wie das örtliche Konzept aussehen soll. Hier gibt es viele verschiedene Praxisbeispiele mit hervorragenden Anwendungen.

Zusammengefasst: Dem VDV ist hier ein hervorragendes Überblickswerk gelungen, das noch Raum für Erweiterungen bietet.

https://www.beka-verlag.info/VDV-Blaue-Reihe/Differenzierte-Bedienung-im-OePNV-PDF::1219.html

29.09.2022: Recap Innotrans 2022

Das war sie, die erste Innotrans nach vier Jahren. Und es war schön, dass wir uns alle wieder gesehen haben ohne Bildschirm, von Angesicht zu Angesicht und wir gemerkt haben, dass wir manche Sachen so viel schneller und unkomplizierter besprechen konnten. Da so viel bei uns los war, möchten wir an dieser Stelle einmal die ganzen Themen zusammenfassen, die wir dort diskutiert haben.

Ondemand-Verkehre

Halle 7.1.c war sicherlich diejenige, in der wir fast 100% der Aussteller kannten. Hier waren alle Anbieter von Ondemand-Lösungen vertreten sowie deren Partnerunternehmen. Das machte es für uns sehr einfach, von Stand zu Stand zu gehen und den aktuellen Sachstand bei den einzelnen Unternehmen und Projekten zu besprechen. Es war schön zu sehen, dass wir inzwischen mit fast jedem der Anbieter in irgendeiner Weise ein Projekt umgesetzt hatten.

Dennoch fiel auf, dass keiner der Anbieter eine Lösung für eines der dringendsten Probleme der Zukunft zeigen konnte: Eine wirkliche Integration und Verknüpfung seiner Systeme mit den ÖPNV-Angeboten. Der Fahrgast ist immer noch dazu gezwungen, erst eine ÖPNV-Fahrplanauskunft zu machen, dann die Fahrt in der App des Ondemand-Anbieters zu buchen. Dies kann nicht der Sinn der Sache sein, alle Verkehrsunternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, erwarten eine wirkliche intermodale Verknüpfung. Dies wird das Zukunftsthema sein, an dem auch wir bei geminiptc aktuell arbeiten.

s.a.d.- v2X

Interessant war, dass das Produkt unseres Kunden s.a.d. aus Kassel zur Umstellung der Lichtsignalanlagensteuerung auf die v2x-Technologie eine Menge Aufmerksamkeit erzeugt hat. s.a.d. rüstet die alte analoge Technik auf Basis von r09-Telegrammen um auf eine moderne zeitgemäße Technologie auf Basis von Wlan. Ein großes Diskussionsthema war hier der immense Aufwand beim Umbau der Hardware. Dem ist Markus Mahler von s.a.d. mit einem Konzept zur Migration begegnet, bei dem alte und neue Technologie gemeinsam und parallel weiterbetreiben werden können, so dass der Invest auf einen langen Zeitraum gestreckt werden kann. Dies kam bei Hard- und Softwareherstellern gleichermaßen gut an. Besonders erfreut waren wir, dass mit DB Regio auch der größte Busbetreiber Deutschlands das Thema direkt aufgegriffen hat und das Thema direkt in seine Überlegungen aufgenommen hat.

Optimo

Mit get Optimo haben wir auch eine Plattform für Change Management für große Unternehmen im Gepäck gehabt. Stephan Preuss hat diese diversen Unternehmen vorführen können. Mithilfe seiner SaaS-Lösung​ vernetzen Sie die passenden Mitarbeiter und Entscheider, finden gemeinsam schneller die zielführendsten Lösungen und machen Entscheidungen für alle Beteiligten transparent. Steigender Veränderungsdruck, begrenzte Ressourcen, knappe Zeit. Wer zukunftsfähig bleiben will, muss die Dinge jetzt schneller, besser und kostengünstiger anpacken. Zum Beispiel durch drastisch kürzere Wege zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Dies hat viele der angesprochenen Unternehmen interessiert, um ihre eigenen Prozesse besser koordinieren zu können.

T-Systems

Mit T-Systems verbindet uns eine Partnerschaft von fast anderthalb Jahren. Hier sind wir gemeinsam unterwegs, um deren Technologieangebote von klassischen ÖPNV-Anwendungen bis hin zu modernen Cloud-Systemen auf die Bedürfnisse der Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger hin maßzuschneidern. Insbesondere steht die Integration emissionsfreier Fahrzeuge und Ondemand-Angeboten im Vordergrund. Ein besonderes Thema war sicherlich die AI-basierte Fahrgastzählung.

Und sonst…

Puh, was war noch alles: Veomo, mit ihrer integrierten Darstellung für Fahrgastinformationssysteme. Awake mobility, die Fahrzeuganalysen für Busse anbieten. Und natürlich alle unsere klassischen Kontakte aus den Bereichen ITCS, Fahrgastinformation und Ticketing, mit denen uns seit Jahren Kooperationen verbinden.

Ein sicherlich herausragender Termin fand mit Frank Klingenhöfer, CEO der DB Regio statt. Ihm konnten wir unser Portfolio darstellen und daraus sind direkt konkrete Arbeitsaufträge entstanden. Auch an dieser Stelle daher nochmal: Danke für diesen tollen Termin!

Als Resümee können wir sicher sagen, dass unser Konzept, mit unserem Netzwerk viele verschiedene Technologieanbieter in der ÖPNV-Welt zu verknüpfen, einmal mehr sehr gut angenommen wurde. So konnten wir unseren Kunden und deren Interessenten auf der Innotrans eine schnelle Verbindung anbieten und Projekte vorantreiben.

Sollten Sie Interesse an unserem Konzept, unserem Netzwerk oder ganz konkret an den oben genannten Projekten haben, freuen wir uns über Ihr Feedback!

Innotrans 2022

Nach vier Jahren dürfen wir wieder! Quasi bei uns um die Ecke, auf der Messe Berlin, findet vom 20.-23. September die Innotrans, die große Leitmesse für den ÖPNV, statt. Auch wir sind mit geminiptc dort wieder vertreten. Sie finden uns auf dem Gemeinschaftsstand Berlin-Brandenburg im City Cube, Halle B, Stand 210.

Für die Innotrans haben wir ein schönes Paket geschnürt aus Projekten, Technologien und Kunden:

  • s.a.d. aus Kassel wird bei uns sein und ihre neuen Lösungen zur Steuerung von Lichtsignalanlagen über V2X vorstellen (https://www.sad-gmbh.de/verkehrstelematik.html) . Hier möchten wir mit Ihnen die Möglichkeiten zur Ablösung der r09-Telegramme für die Bevorrechtigung der Busse und Bahnen diskutieren.
  • Stephan Preuss von Get OPTIMO (https://www.get-optimo.com/) wird seine neue Softwarelösung für Change Management in großen Unternehmen vorstellen. Insbesondere die neuen Herausforderungen für Verkehrsunternehmen und Technologieunternehmen stehen hier im Mittelpunkt.
  • Zudem berichten wir von geminiptc aus unseren letzten Projekten. Insbesondere im Bereich Ondemand und Bedarfsverkehr haben wir in den letzten beiden Jahren viele Projekte erfolgreich abgewickelt und teilen dazu unsere Erfahrungen. Aber auch ITCS, Fahrgastinformation und über allem die Neuen Mobilitätsformen, haben uns gemeinsam mit unseren Partnern, in Atem gehalten.

Sie Interessieren sich für diese Themen? Dann melden Sie sich gerne unter info(at)geminiptc.com oder 0176-55094029 und vereinbaren einen Termin mit uns und unseren Partnern! 

Wir sehen uns in Berlin!

Schon wieder ein neues Jahr!

Liebe Leute,

normalerweise versuche ich zumindest zeitnah zum Jahreswechsel etwas zu schreiben. Da dies dieses Jahr so gar nicht funktioniert hat, lasst Euch zumindest an dieser Stelle im Neuen Jahr begrüßen!

Was ist im letzten Jahr passiert?

Vieles...

Es fing damit an, dass ich für mich entschieden habe, zumindest zeitweise im Impfzentrum zu helfen. Eine unvergleichbare Erfahrung, vieles gelernt, vieles erlebt und etwas Sinnvolles getan. Da bin ich immer noch sehr stolz drauf!

Dann gab es auch noch eine ganze Menge neuer Aufträge. Wir, meine Partner und ich, haben im Jahr 2021 allein drei Vergaben für OnDemand-Verkehre durchgeführt, einer davon in der Schweiz. Alle Verkehrsformen waren von Art und Umfang sehr unterschiedlich, über diese Erfahrungen habe ich auch einen Fachartikel verfasst. Diese Projekte haben mich sehr gefreut, da ich das Thema Bedarfsverkehr inzwischen zu meinen Schwerpunkttätigkeiten zähle und auch ein wenig stolz darauf bin, eine sicherlich einmalige Expertise dazu aufgebaut zu haben.

Dazu kamen dann eine ganze Menge an Unternehmen auf uns zu, die sich dazu entschieden haben, ihren Markteintritt in die ÖPNV-Welt durch uns begleiten zu lassen oder diesen zu erweitern. Die Spanne reicht dabei vom kleinen Startup, das unfassbar interessante Innovationen hereingebracht hat, bis zum Großkonzern, dessen neue Technologien wir jetzt in den Markt bringen werden. Wir begleiten aktuell Verkehrsunternehmen bei der Entwicklung neuer IT-Konzepte und freuen uns jetzt schon auf das Ergebnis, das sicherlich einige Neuerungen für die gesamte ÖPNV-Branche bedeuten wird.

Was bedeutet dies alles jetzt für 2022?

Viele der genannten Projekte gehen weiter. Auch dieses Jahr stehen schon jetzt wieder Vergaben von Bedarfsverkehren an. Diese profitieren von der enormen Erfahrung, die wir sammeln durften. Es werden aufgrund der enormen technologischen Entwicklung im Jahr 2022 einige innovative Softwaresysteme auf den Markt kommen, die wir alle gemeinsam (hoffentlich) auf der Innotrans bestaunen können. Das Thema Fahrgastinformation wird ganz sicher auf neue Beine gestellt, mit dem Nationalen Zugangspunkt Mobilitätsdaten. Dieser wird ungeahnte Möglichkeiten der anonymen Datennutzung bieten. OnDemand-Verkehr wird aufgrund der besseren gesetzlichen Regelung in jedem Fall aus dem Experimentierstadium herauskommen und wir werden uns überlegen müssen, wie wir dann mit privatwirtschaftlichen Wettbewerbern umgehen, die direkt den nächsten Schritt zum autonom fahrenden Beförderungsmittel anstreben.

Sie sind an diesen Themen interessiert oder möchten Ihr Unternehmen in die ÖPNV-Welt bringen? Dann sprechen Sie mich gerne an! Oder wir sehen uns hier:

27.-28. April: Bus2Bus

13.-15. Juni: Nahverkehrstag Koblenz

20.-23. September: Innotrans

Bis bald,

Kay Tewes

26.10.2021: ITS World Congress 2021 – Die Leistungsschau der IT-Branche für Mobilität

Jahrelang wurde auf dieses Event hingearbeitet, nun liegt es hinter uns, sicherlich das Kongresshighlight des Jahres 2021. Und das liegt nicht nur daran, dass es Corona-bedingt vorher eher wenig zum Treffen gab. Aber fangen wir mal von vorne an: Was sind die Erkenntnisse des ITS World Congress in Hamburg?

Ich persönlich war bereits zwei Mal auf dem ITS-World Congress, einmal in Montreal, einmal in Singapur. Beide Male als Aussteller, dieses Mal hatte ich mir ein Kongressticket gegönnt. Vorab: Der deftige Preisunterschied zwischen Messe und Kongress ist aufgrund der Fülle des Programms gerechtfertigt. Inhaltlich gab es eine Produktschau sehr vieler Projekte aus aller Herren Länder und man hatte seine liebe Mühe damit, einen Fahrplan für sich selbst aufzustellen, um das für einen selbst interessante mitzubekommen.

Inhaltlich war es hochinteressant und ernüchternd zugleich. Ich hatte mir insbesondere die Bereiche MaaS (Mobility as a Service) und Bedarfsverkehre/Ridepooling angesehen. Weltweit werden in diesem Umfeld Projekte vorangetrieben und Erkenntnisse gesammelt. Ernüchternd war es vor allem deswegen, weil die Ergebnisse sich sehr ähnelten. Die Barrieren sind offensichtlich in vielen Fällen dieselben. Man hat mit bürokratischen Hürden zu kämpfen, die Softwareunternehmen stehen vor neuen Herausforderungen, mit denen sie nicht so recht umgehen können, die neuen Verkehre werden nicht so genutzt, wie man es sich erhofft hat.

Interessant wurde es bei den Präsentationen der verschiedenen Hersteller. Einige haben ganz klar formuliert, dass ihre Verkehrskonzepte nur dann Erfolg haben werden, wenn wir emissionsfreie Antriebe haben und autonome Fahrzeuge sich ohne Personal bewegen können. Was wie eine Binsenweisheit klingt, führt zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass wir wohl bald auf den Straßen viele Fahrzeuge haben, die keine Fahrtberechtigung benötigen. Somit stellt sich auch die Frage, welchen Stellenwert der ÖPNV in diesen zukünftigen Szenarien einnehmen wird. Wird er weiterhin eine grundlegende Funktion haben und viel Verkehr zusammenführen oder sind wir in Zukunft in vielen einzelnen Kapseln unterwegs, die keinen Platz mehr lassen für andere Verkehrsformen? Dies sind Grundsatzfragen, mit denen wir uns definitiv aufgrund der technologischen Entwicklungen befassen müssen.

Im Messebereich war ein Stelldichein verschiedenster IT-Dienstleister zu bewundern. Die deutschen Platzhirsche waren versammelt, die ÖPNV-IT-Industrie fast vollständig, von E-Autos über Roboter und Drohnen gab es eine breite Palette an Vehikeln zu bewundern. Zudem gab es, wie inzwischen so oft auf den Messen, einen eigenen Bereich für Startups, oder die die dafür gehalten werden wollen. So ergab es sich auch, dass man manchmal auch erst auf den zweiten Blick erkennen konnte, ob dort eine bewährte Lösung oder nur ein Prototyp ausgestellt wurde.

In vielen Fällen wurde auch immer wieder vom Henne-Ei-Problem geredet. Die Softwareindustrie will liefern, weiß aber nicht genau wie das Produkt aussehen soll. Dort erwarten sie Input vom Kunden. Die Kunden, meist Verkehrsunternehmen oder staatliche Stellen, würden gerne innovative Lösungen kaufen, finden aber nichts auf dem Markt, das fertiggestellt ist. Hier fehlt eindeutig die Innovationsfreude aller Beteiligten und auch der Mut zum Risiko.

Was gab es noch: Auma Obama stellte in einer sehr beeindruckenden Rede bei der Eröffnung die Probleme mit Verkehrsprojekten in ihrer Heimat Kenia vor. Hier wurde eine innovative Bahnlinie zwischen Nairobi und Mombasa gebaut. Hochmodern, vom Großteil der Bevölkerung nicht zu bezahlen und quer durch ein Naturschutzgebiet gebaut. Letzteres führte dazu, dass sich die Löwen aus dem Naturschutzgebiet in das Stadtgebiet von Nairobi verirrt haben. Die Bezahlung des Projektes wird über einen langfristigen Kredit aus China mit Kenia finanziert, der zu einer riesigen Abhängigkeit führt. Deutlicher konnte man kaum an einem einzigen Beispiel die Wechselwirkungen von einem einzigen, nicht ganz durchdachten, Verkehrsprojekt darstellen.

In der Summe war dies sicherlich der eindrucksvollste Kongress zur Mobilität, auf dem ich in den letzten Jahren war. Dies hier schreibe ich vor allem, damit wir uns alle die Lehren aus den Entwicklungen noch einmal vor Augen führen. Alles was wir tun, hat Konsequenzen und Auswirkungen. Die Entscheidungen, die wir jetzt in Sachen Mobilität treffen, werden ähnlich wie in den 50er Jahren die autogerechte Stadt, Auswirkungen auf die nächsten Jahrzehnte haben. Daher wünsche ich mir, dass wir die begonnene Diskussion zu diesem Thema noch viel weiter fortführen und vertiefen.

01.09.2021: Fünf Jahre geminiptc! Ein halbes Jahrzehnt für innovative Lösungen im ÖPNV

Da dreht man sich zwei Mal um und schon sind fünf Jahre vergangen. Am 1. September 2016 bin ich ganz offiziell in die Unternehmensgründung eingestiegen. Das die Story dieses Unternehmens so schnell und erfolgreich geschrieben werden konnte, habe ich vor allem meinen Auftraggebern zu verdanken. Sie wollten bessere Verknüpfungen in die ÖPNV-Welt erreichen, sich bei der Einführung moderner Softwaresysteme beraten lassen oder neue Technologien für Bus und Bahn beschaffen. Daher sei an dieser Stelle vor allem den Geburtshelfern gedankt!

Das Alleinstellungsmerkmal von geminiptc, nicht nur für eine Technologie oder nur beratend tätig zu sein, hat sich als zielführend herausgestellt. Immer wieder gibt es Unternehmen, die wissen möchten, wie die komplexen Softwaresysteme der ÖPNV-Unternehmen zusammenarbeiten, mit wem sie sprechen müssen, damit ihr Produkt in diese Landschaft hineinpasst. Wir konnten immer genau dann weiterhelfen, wenn es darum ging, Partner zusammen zu bekommen und innovative Lösungen zu integrieren.

Als ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit hat sich das Thema Bedarfsverkehre, beziehungsweise On-Demand herausgestellt. Ausgehend von dem Anruf eines Geschäftsführers eines Verkehrsunternehmens, der sagte: „Kay, du kennst dich doch mit Bedarfsverkehren aus und sitzt in Berlin. Schau dir doch mal bitte diese Ridepoolinganbieter an und sag uns, ob das Sinn macht.“ begann vor fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte, die in der jüngeren Historie des ÖPNV sicherlich einmalig ist. Auf einmal haben wir, neben den klassischen Bedarfsverkehren, ein völlig neues Verkehrsangebot entstehen sehen, dessen Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist. Hier haben wir bei geminiptc sicherlich eine einmalige Expertise erlangt und begleiten eine Vielzahl dieser Projekte, sei es auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmerseite.

Doch wie geht es nun weiter? Vieles hat sich verändert, einiges hat sich geschärft, andere Dinge sind in Vergessenheit geraten. Im Moment bildet sich das Thema „Neue Mobilität“, also der gesamte Komplex rund um Sharing- und Pooling-Dienste, inklusive multimodaler und intermodaler Plattformen als großes Betätigungsfeld heraus.

Das Thema Emissionsfreie Antriebe nimmt ebenfalls immer mehr Raum ein. Wie schaffen wir einen Überblick über Verbrauchsdaten und Reichweiten? Wie integrieren wir diese Antriebsarten in die klassischen Softwaresysteme? Dies sind Arbeiten, die wir immer mehr verstärkt angehen.

Dazu hat sich unter dem Dach der geminiptc eine Gemeinschaft von Beratern, Verkehrsplanern, Softwareentwicklern und Hardwarespezialisten zusammengefunden, die wir Ihnen gerne für Ihre Projekte zur Seite stellen. Auch allen meinen Partnern möchte ich an dieser Stelle für die großartige Zusammenarbeit, den Ideenaustausch und das kritische Hinterfragen von vielen Projekten danken!

Als drängendes nächstes Thema steht für die gesamte ÖPNV-Welt sicherlich die Neuorganisation der Softwarelandschaft auf dem Plan. Anbieter wie Google oder Uber sind zu ernsthaften Konkurrenten der klassischen ÖPNV-Unternehmen in Sachen Information und Betrieb erwachsen. Daher wird es unsere wichtigste Aufgabe sein, dazu ein Gegengewicht aufzubauen. Wir müssen Angebote für den Fahrgast schaffen, die mindestens auf dem Niveau der genannten Anbieter Informationen bereitstellen und attraktive Fahrtangebote zur Verfügung stellen. Dazu werden wir nicht mehr wie bisher weiterarbeiten können. Wir werden unsere Produkte wesentlich weiter entwickeln müssen, noch mehr Arbeit dort hineinstecken, damit diese attraktiver für den Fahrgast werden.

Am Ende wird die Frage beantwortet werden müssen, ob wir den ÖPNV weiterhin als Daseinsvorsorge ansehen oder als attraktive Alternative zum MIV. Ich für meinen Teil habe diese bereits beantwortet. Wenn ich nämlich kein Argument mehr finde, um in ein Auto einzusteigen, dann haben wir unser Ziel erreicht.

Danke an alle Geschäftspartner, Auftraggeber, Freunde und vor allem Malwine für die letzten fünf Jahre!

Kay Tewes

 

07.07.2021: Ausschreibungen zu On-Demand-Verkehren

In letzter Zeit sind viele Ausschreibungen zu On-Demand-Verkehren veröffentlicht worden. Da wir uns damit intensiv beschäftigt haben, möchten wir an dieser Stelle auf ein paar wichtige Details eingehen, die bei Nichtbeachtung dazu führen können, dass Ihr Projekt bei weitem nicht so erfolgreich wird, wie sie es sich erhoffen.

Trennung On-Demand und Bedarfsverkehre

Der vielleicht wichtigste Punkt, der uns auch wirklich am Herzen liegt, ist: Bitte denken Sie nicht, dass ein On-Demand-Verkehr einfach ein Anrufsammeltaxi in einem schicken neuen Kleid ist! Beide Verkehrsformen sind auf komplett unterschiedlichen Wegen entstanden.

Historische Entwicklung

Bedarfsverkehre im klassischen Sinn kennen wir alle seit mehr als 40 Jahren. Sei es Anrufsammeltaxi, Rufbus oder wie auch immer sie heißen, sie haben alle eines gemeinsam: Fahrplan und Haltestellen. Auch wenn sie nicht immer bedient werden. Die Betriebsform des Freien Flächenverkehrs, mit der On-Demand oft verwechselt oder gleichgesetzt wird, gibt es auch hier, jedoch beruht diese prinzipiell auf Haltestellen und Fahrplan.

Die neuen On-Demand Verkehre und ihre Softwareanbieter entstanden alle nach der bekannten Lissabon-Studie der OECD: https://www.itf-oecd.org/sites/default/files/docs/15cpb_self-drivingcars.pdf

Diese stammt aus 2015 und hat erst einmal nichts mit einer ÖPNV-Anbindung zu tun. Daher sind On-Demand-Verkehre vom Prinzip erst einmal völlig unabhängig unterwegs. Erst im Lauf der letzten Jahre stellte sich heraus, dass diese in der aktuellen Verkehrswelt ohne eine Einbindung in den ÖPNV bei weitem nicht so erfolgreich sein können wie erhofft.

Technische Details

Diese Entwicklung hat auch zur Folge, dass die Softwaresysteme nicht wirklich mit unseren althergebrachten Betriebsleitsystemen vergleichbar oder koppelbar sind. Wenn es keinen Fahrplan gibt, ist es schwer eine Anschlusssicherung herzustellen. Die Entwicklung virtueller Haltestellen war eine Kompromisslösung, um dem deutschen Personenbeförderungsgesetz Genüge zu tun. Die Einbindung einer Personalplanung kennen wir alle aus dem Busbetrieb, sie macht jedoch wenig Sinn, wenn der Verkehr von einem Subunternehmer gefahren wird.

Es macht  wenig Sinn, eine Software anzuschaffen, die sowohl althergebrachte Bedarfsverkehre als auch On-Demand-Verkehre disponieren kann. Es mag sein, dass sich Hersteller darauf einlassen, dies anzubieten. Aber mal ehrlich: Haben Sie für Ihren Bahnbetrieb und für Ihre Busbetriebe dasselbe Dispositionssystem und dieselbe Leitstelle?

Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vor der Beschaffung Gedanken zu machen, wie die Betriebsform aussehen soll. Auch der Kunde will nicht bei jeder neuen Fahrt wieder überlegen, wie er dort genau zu verfahren hat. Hier geht Einfachheit vor.

Software as a Service und Kaufsoftware

Ein finanziell sehr wichtiger Aspekt ist die Beschaffungsmethode. Kauf oder Software as a Service (SaaS). Bitte beschäftigen Sie sich vorab eingehend mit diesem Thema. Nur wenige Förderprogramme unterstützen einen SaaS-Ansatz. Jedoch werden die On-Demand-Softwaresysteme eigentlich nur so angeboten. Daher ist es hier wichtig, dies vorab mit dem Fördermittelgeber abzustimmen und rechtliche Regelungen anzustreben, die SaaS rechtfertigen.

Wenn Sie diese grundlegenden Dinge beherrschen, dann werden Sie Freude an Ihren innovativen Verkehren haben. Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an: info(at)geminiptc.com

15.06.2021: Get Optimo - Verbesserungsmanagement für Unternehmen und Startups

An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen und euch ein Tool vorstellen, dass einer meiner Partner entwickelt hat, die Optimo Cloud. Der ein oder andere kennt sicherlich Stephan Preuss, der mit Quantic Digital die Beratung in Sachen Digitalisierung auf eine neue Ebene gehoben hat. Dabei hat er schon damals als Beratungsmethode immer das OPTIMO-Prinzip verwendet, um Ideen für Verbesserungen und Innovationen strukturiert bewerten zu können und zu beschreiben.

Mir persönlich hat dieses Prinzip sehr gefallen, da es sehr gut helfen kann innerhalb von Organisationen, seien es Startups oder große Konzerne, ein Management von Vorschlägen zur Verbesserung und Innovation voranzutreiben. Bei einem Workshop mit vielen Stadtwerken konnte ich vor ein paar Jahren erleben, wie gut dieses Prinzip funktioniert hat. Für Interessierte ist es hier erläutert: https://www.get-optimo.com/download

Nun hat Stephan mit der Optimo Cloud dieses Vorgehen digitalisiert. Denn wenn man etwas innerhalb einer großen Konzernstruktur benötigt, dann ist es eine digitale Plattform, die eine schnelle Übermittlung und Bearbeitung von Informationen erlaubt. Insbesondere Unternehmen, die an der Weiterentwicklung von Verbesserungen innerhalb Ihrer Organisationsstruktur interessiert sind, dürften einem derartigen Tool interessiert sein. Denn anders als andere Softwarelösungen auf dem Markt, geht es hier zielgerichtet darum, Verbesserungen zu sammeln, zu bewerten und Ideen und Projektvorschläge beizutragen.

Daher dürften dieses Tool sicherlich für große Unternehmen, die ein effektives Verbesserungsmanagement betreiben, interessant sein. Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn der ein oder andere Accelerator für Startups sich damit auseinandersetzt, da es sicherlich eine sehr gute Methode zur Bewertung von neuen Produkten darstellt.

Es würde mich freuen, wenn Ihr bei Fragen rund um dieses neue Produkt auf mich zukommt. Gerne stellen wir bei Bedarf auch einen Testzugang bereit. Alle weiteren Informationen findet Ihr hier: https://www.get-optimo.com/

08.02.2021: Wie kann ein ÖPNV-Unternehmen die Covid19-Impfkampagne unterstützen?

Jetzt geht’s richtig los! Überall werden Impfzentren eröffnet, die Zielgruppen eingeladen und auf einmal entstehen viele Fragen.

Da ich in der glücklichen Lage bin, sowohl für ÖPNV-Unternehmen tätig zu sein als auch in einem Impfzentrum, möchte ich hiermit die Gelegenheit nutzen und meine Erfahrungen und Ideen zu dem Thema zusammenzutragen.

Ich arbeite aktuell im Impfzentrum Messe Berlin. Dies ist gut an den ÖPNV mit Bus (ganz nah) und U- und S-Bahn (etwas weiter weg) angebunden. Jedoch wird das Angebot der Taxizentralen wesentlich besser genutzt. Es wurde seitens der Taxenzentralen mit dem Senat für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung eine Gutscheinregelung getroffen, die sehr unbürokratisch dafür Sorge trägt, dass die zu Impfenden schnell ins Impfzentrum kommen und die Taxiunternehmen dafür ein gerechtes Entgelt erhalten. Und ich denke, dass wir aus solchen unbürokratischen, einfachen und schnell umgesetzten Projekten sehr viel lernen können.

Wo können ÖPNV-Unternehmen unterstützen?

In der aktuellen Priorisierung der zu Impfenden ist es nun mal so, dass wir es oft mit Betagten und körperlich eingeschränkten Personen zu tun haben. Das bedeutet, wir haben hier einen enormen Aufwand beim Transport zu bewältigen. Dieser drückt sich in der Beförderung von Rollstühlen, Gehhilfen, aber auch in einer mangelnden Bewegungsmöglichkeit aus. Daher sind aktuell die kleinen Fahrzeuge der Taxenunternehmer sicherlich eine gute Wahl, auch wenn sie nicht so viele Personen befördern können. Das bedeutet, wenn Sie in ihrem Verkehrsgebiet Anrufsammeltaxi-Betriebe haben, Ridepooling oder Rufbus-Services, sind diese aktuell sicherlich die beste Wahl zum Transport der zu Impfenden. Aber auch Busse, die mit vielen Rollstuhlplätzen ausgestattet sind, bieten hier eine sehr gute Alternative.

Wie sind die Erfahrungen aus den Impfzentren?

Kalkulieren Sie Zeit ein! Der Transport der aktuellen Impfgruppe bedingt den Einsatz von Zeit und Ressourcen. Und fast jede Person hat auch eine Begleitperson dabei, die ebenfalls befördert werden muss. Jedoch müssen Sie auch damit rechnen, dass der Fahrer unterstützen muss beim Ein- und Aussteigen. Oder Sie planen am besten gleich eigenes Begleitpersonal ein.

Wir haben keine Zeit, große Fahrpläne zu erstellen und diese erst in die Systeme einzuspielen. In Kürze werden, wenn genug Impfstoff vorhanden ist, große Menschenmassen zu den Impfzentren wollen. Diese werden dann auch jünger und agiler sein, aber es werden halt viele. Aktuell kalkulieren wir mit mehreren Tausend Menschen je Impfzentrum pro Tag. Hier werden wir, solange die IT-Systeme noch keine Haltestelle Impfzentrum enthalten, mit viel manuellen Aufwand arbeiten müssen, Personal an den jeweiligen Haltestellen vorhalten und wir müssen damit rechnen auf Fahrgäste zu treffen, für die das Erlebnis ÖPNV neu ist, die aufgeregt sind und entsprechend gut geleitet werden müssen.

Was muss beachtet werden?

Information und Unterstützung sind das A und O in der aktuellen Lage. Die korrekte Pflege der Informationen in der Fahrplanauskunft ist sicherlich wichtig und richtig, jedoch ist die aktuelle Zielgruppe nicht die Internetaffine Jugend!

Aus unserer Erfahrung hier in Berlin kann ich nur betonen, dass die Gutscheinregelung mit den Taxiunternehmern zum großen Erfolg der Impfkampagne beigetragen hat. Daher: Sprechen Sie mit Ihrer Gesundheitsverwaltung, um hier eine schnelle und unbürokratische Regelung für die Transporte zu treffen!

Es muss schnell gehen!

Zum Start der Impfzentren muss auch der Transport geregelt sein. Natürlich werden es zu Anfang wenige Personen sein, jedoch soll und muss die Zahl rasant steigen. Und ein derartiges Wachstum kann nur der ÖPNV auffangen. Daher ist es hier unerlässlich, auch genauso schnell und unkompliziert zu reagieren.

Sie möchten Details zu einzelnen Punkten wissen? Sprechen Sie mich an: kay.tewes(at)geminiptc.com

18.01.2021: Frohes Neues Jahr 2021!?

Liebe Partner, Kunden und Freunde,

die Feiertage liegen hinter uns, der Fahrplanwechsel auch, da wird es Zeit einmal zu schauen was wir im neuen Jahr so alles erleben werden. In der Vergangenheit habe ich an dieser Stelle immer wieder geschrieben, welche Messen, Kongresse und wichtigen Termine anstehen. Wir würde uns bald alle in Freiburg auf dem Innovationskongress treffen und überlegen, wie wir uns auf dem ITS-World-Congress in Hamburg im Oktober präsentieren.

Nun gut, letzterer kann eventuell schon wieder stattfinden, aber in welcher Form? Welche Hürden werden wir bis dahin gemeistert haben? Während ich diesen Beitrag schreibe, wird gerade im Radio darüber berichtet, dass der ÖPNV in Deutschland heruntergefahren werden könnte. Was bedeutet es für eine komplette Branche, wenn in der Öffentlichkeit ein Bild von ihr als die Virenschleuder der Nation gezeichnet wird? Was können wir unternehmen, um dieses Bild wieder gerade zu rücken?

Ich denke, wenn wir etwas aus dieser Phase lernen können, dann ist es das wir neue Technologien immer noch besser nutzen können. Sei es zur Ermittlung von Kontakten, sei es, um unsere Projekte zu besprechen oder unsere Fahrgäste noch besser zu steuern. Diese Pandemie hat einen enormen Innovationsschub gebracht. In vielen Unternehmen ist es kein Problem, mit ihnen per Videokonferenz in Kontakt zu treten. Besprechungen auf diesem Weg abzuhalten, ist zu etwas völlig Normalen geworden.

Diesen Innovationsschub sollten wir alle gemeinsam nutzen, um zu schauen, wie wir die Produkte des ÖPNV noch besser auf die kommenden Herausforderungen hin gestalten können. Andere Wettbewerber sind schon lange auf dem Markt und gewinnen Anteile, da sie in einem isolierten Raum ihre Fahrgäste transportieren. Dem können wir vieles entgegensetzen: Die intelligente Steuerung von Fahrgastströmen, Tarifsysteme, die Homeoffice unterstützen, die Anzeige von Auslastungen der Fahrzeuge und vieles anderes noch mehr.

Viele dieser Systeme sind bereits auf dem Markt. Sie als Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger müssen nur noch zugreifen! Ich denke, dass wird die große Aufgabe im Jahr 2021 werden.

Kay Tewes

15.12.2020: Frohe Weihnachten und auf ein tolles Jahr 2021!

Liebe Kolleginnen, Geschäftspartner und Freunde,

ein verrücktes Jahr geht zu Ende. Noch nie haben öffentliche Institutionen so viel in Neue Mobilitätsformen investiert. Themen wie Ridepooling, Elektromobilität, intermodale Plattformen wurden gefördert, weiterentwickelt und zur Serienreife gebracht.

Ideen, bei denen wir lange dachten, dass diese nur etwas für die Großstadt seien, sind im ländlichen Raum angekommen und erweitern dort sinnvoll den ÖPNV. Beispielhaft sei hier die Weiterentwicklung der althergebrachten Anrufsammeltaxi-Verkehre genannt, die nach und nach mit modernen Buchungs- und Dispositionsmethoden ertüchtigt werden und neue Zielgruppen erschließen. Die Kombination von langjähriger Erfahrung im Betriebsgebiet mit modernen Technologien hat hier zu neuen und attraktiven Angeboten geführt.

Was bedeutet dies für 2021? Werden wir überall nur noch mit kleinen, elektrisch angetriebenen Fahrzeugen durch die Gegend fahren? Werden alle ihren Mobilitätsweg nur noch auf dem Smartphone buchen und bezahlen? Wenn uns eines das letzte Jahr gelehrt hat, ist es, dass wir sicherlich das eine tun können ohne das andere sein lassen zu müssen. Natürlich können wir weiterhin unsere Fahrgäste auch in einem Callcenter anrufen lassen, um den Bedarfsverkehr zu bestellen. Natürlich kann auch weiterhin bar bezahlt werden, solange der Betrag vom Fahrer korrekt in der Ticketsoftware vermerkt werden kann.

Von herausragender Bedeutung wird sicherlich in den nächsten Jahren sein, dass wir die verschiedenen Mobilitätsformen mit den zur Verfügung stehenden neuen Technologien sinnvoll verknüpfen und so den Fahrgästen ein attraktives Angebot schaffen, das eine ernsthafte Alternative zum eigenen PKW darstellt. Daran arbeiten wir.

Frohe Weihnachten und einen Guten Start ins Neue Jahr!

Kay Tewes

25.11.2020 PbefG-Reform - Es geht weiter!

Die neuesten Entwicklungen in Sachen PbefG-Reform sind interessant. Insbesondere der Linienbedarfsverkehr erhält einige spannende Erleichterungen. Sie möchten mehr über Bedarfsverkehre im ÖPNV wissen? Wir beraten Sie gern!

https://www.roedl.de/themen/kompass-mobilitaet/27-2020/referentenentwurf-pbefg-verbaendeanhoerung

19.11.2020: Das Jahr, in dem wir uns um neue Technologien kümmern konnten.

Der letzte Newsletter von geminiptc ist bereits mehr als ein Jahr alt. Vieles ist in dieser Zeit passiert, vieles wurde umgesetzt, viele Projekte sind gestartet!

Ein großer Schwerpunkt unserer Arbeit war eindeutig das Thema Sharing- und Poolingservices. Seien es Ridepoolingangebote, der Aufbau intermodaler Softwareplattformen oder die klassische Ausschreibung von Rufbusverkehren. Immer mehr hat sich unser Arbeitsschwerpunkt zu den neuen Mobilitätsanbietern hin verschoben.

Und ja, wir haben feststellen können, in welchem Umfeld diese Angebote auch nützlich sind. Und ja, wir können inzwischen genauer sagen, welche Maßnahmen zur Vermeidung von Parallelverkehren getroffen werden müssen und ab wann es sinnvoll ist, verschiedene Verkehrsformen zu kombinieren, um ein wirkliches intermodales Angebot zu schaffen.

Daher: Wenn Sie sich im Moment mit neuen innovativen Mobilitätsformen beschäftigen oder diese gerade einführen möchten, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat und Erfahrung zur Seite. Profitieren Sie von unseren durchgeführten Projekten und den darin gesammelten Erfahrungen.

Normalerweise würden wir an dieser Stelle auch davon berichten, auf welchen Veranstaltungen, Messen oder Kongressen wir uns begegnen könnten. Jetzt können wir sagen: Melden Sie sich einfach über Teams, Skype, Zoom, oderoderoder. Auch das ist ein Gewinn dieses Jahres, dass wir alle wesentlich schneller auf diesem Weg erreichbar sind